Die Spirale der Gewalt beenden – die Chance für Frieden in der Ukraine nützen!
22. Feb 2015
Der Diözesanverband München&Freising von pax christi begrüßt die Einigung der Staatschefs der Ukraine, Russlands, Frankreichs und Deutschlands über einen international überwachten Waffenstillstand sowie den Beginn eines Friedensprozesses in der Ukraine. Wir haben größten Respekt vor dem Einsatz der Bundeskanzlerin gegen eine militärische Aufrüstung der Ukraine, den sie schon auf der Sicherheitskonferenz in München vorgetragen hat.
Trotz aller aktuellen Verstöße müssen jetzt alle Konfliktparteien den Minsker Friedensplan einhalten und umsetzen. Dazu ist die Weiterführung des internationalen Dialogs mit Russland und der Europäischen Union, aber auch der Beginn eines internen Dialogs zwischen den verfeindeten Kräften in der Ukraine selbst notwendig.
Das Minsker Abkommen sieht zudem vor, dass bis Ende 2015 eine neue Verfassung in Kraft treten soll, die eine Dezentralisierung des Landes ermöglicht und mit Vertretern der abtrünnigen Regionen abgestimmt ist. In diesem Zusammenhang sprechen wir uns ausdrücklich für Referenden bzw. Volksbefragungen in den betroffenen Regionen aus. Eine solch neue Verfassung sollte dem ukrainischen Staat eine Struktur geben, in der alle Bürgerinnen und Bürger sowie die verschiedenen Sprachen und ethnischen Gruppen Gleichberechtigung und volle Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben genießen können.
Wir glauben, dass die Ukraine nur überleben und erfolgreich sein kann, wenn sie als Brücke zwischen Ost und West fungiert.
Dazu müssen vor allem die zivilgesellschaftlichen Kräfte gestärkt werden. Möglichkeiten für uns ergeben sich über Partnerschaften, wie die zwischen Kiew und München, aber auch über die Einsätze der pax christi Freiwilligen in der Ukraine.
Darüber hinaus schließen wir uns ausdrücklich dem Appell von pax christi international an, für alle zu beten, die auf Grund der Kämpfe getötet oder verwundet wurden.
Dieser Kommentar wurde für die Kirchenzeitung im Erzbistum München und Freising geschrieben.
Download: Meinungsseite der Kirchenzeitung vom 1.3.2015